Der Kellerweg, ein stolzes Wahrzeichen von Guntersblum, zieht sich im Westen des Ortes circa einen Kilometer unter den unmittelbar angrenzenden Weinbergen entlang. Der Kellerweg besteht dabei aus zwei Hauptteilen. Der eine Teil verläuft im südlichen Teil von Guntersblum bis zum historischen Julianenbrunnen (1608), der nördliche Teil, in dem auch die ältesten Keller zu finden sind, verläuft vom Julianenbrunnen bis fast zum Ortsausgang an der Eimsheimer Straße. Um den Julianenbrunnen herum befindet sich außerdem eine großzügig angelegte Tanz- und Veranstaltungsfläche, die vor allem während des Kellerweg-Festes genutzt wird.
Als im 16. Jahrhundert die Guntersblumer Häuser im tiefer gelegenen östlichen Teil von Guntersblum mehr und mehr von Grund- und Hochwasser des Rheines heimgesucht wurden, beschloss man, am etwas höher gelegenen westlichen Teil von Guntersblum Weinkeller zu bauen. Die Keller wurden in den Berg hineingetrieben oder unter der Straße angelegt. Der erste Weinkeller wurde bereits 1600 gebaut. Später wurden darauf auch noch Kelterhäuser errichtet. Heute existieren noch mehr als hundert solcher Weinkeller und Kelterhäuser. Carl Küstner, der 1861 in Guntersblum geborene bekannte Maler, ließ im Jahre 1901 ein Sommeratelier im Kellerweg 53 erbauen. Er verbrachte hier jeden Sommer bevor er 1934 in München starb.
Das weit über die Region hinaus bekannte und beliebte Weinfest, das Guntersblumer Kellerweg-Fest, ist nach dem Kellerweg benannt und findet entlang des Kellerweges statt. Seit mehr als 50 Jahren treffen sich hier am vorletzten und letzten August-Wochenende jährlich mehrere Tausend Gäste und genießen die einmalige Atmosphäre des Kellerweges und den guten Guntersblumer Wein.