Entstehung des Klosters: Das ehemalige Franzikanerkloster liegt unterhalb des Markplatzes und ist heute dem Hl. Bartholomäus geweiht. Kreuzgang und Klosterbauten, die sich an die Südwand anschlossen, sind verschwunden. Dass es sich um eine Bettelordenskirche handelt, erkennt man aufgrund des Fehlens von Querhaus und Seitenschiffen.
Die Gründung des Klosters wird auf 1211 durch König Otto IV. datiert. Es ist jedoch umstritten, dass sich die Franziskaner bereits im 13. Jahrhundert in Oppenheim niederließen. Eine spätere Gründung ist wahrscheinlich, nämlich im Zusammenhang mit der Mainzer Pfandschaft (seit 1315) und der Einrichtung des Stiftes bei der Katharinenkirche (1317).
Weitere Geschichte des Klosters: Durch die Einführung der Reformation verließen die Franziskanermönche im Jahre 1561 gezwungenermaßen ihr Kloster, welches von Kurfürst Friedrich 1568 aufgehoben und anschließend auf Betreiben des Bürgermeisters Philipp Kiderich und des Stadtrates in eine Lateinschule umgewandelt wurde. Im Jahre 1609 erfolgte vorübergehend eine Überlassung der Kirche an niederländisch-französische Kolonisten.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) gelang es den Franziskanermönchen kurzfristig nach Oppenheim zurückzukehren, die endgültige Rückkehr wurde doch erst 1686 durch den katholischen Kurfürst Philipp Wilhelm (1585-1690) ermöglicht. Seit 1686 dient das Haus als Pfarrkirche des Oppenheimer Katholiken. 1738 lebten noch 17 Franziskanermönche im Kloster, diese wurde jedoch im Jahre 1802 aufgehoben und in ein Pfarrhaus umgewandelt. Die Franziskanerkirche besteht als katholische Pfarrkirche bis heute, von den Klosterbauten zeugen jedoch nur noch geringfügige Reste.
Führungen: Buchungen über das katholische Pfarrbüro ( Tel. 06133/2727; Fax 06133-70466 ) oder über das Tourismus-Büro der Stadt Oppenheim (06133 4909 19 od. -14)
Außerdem: Führungen von Mai bis einschließlich September an jedem ersten Sonntag im Monat um 16.00 Uhr.